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§ 40. Die Republik Frankreich.
stehen in hoher Blüte. (Zähle die bisher erwähnten Gebiete auf!) Die
Blumenzucht ist bedeutend (Gloire de Dijon-, Marichal Niel-, La France-
Rosen), ebenso Gemüsebau. Nur an Mineralien und Kohlen, welche
eingeführt werden müssen, ist das Land nicht so reich wie England und
Deutschland. Trotzdem hat sich an einigen Punkten eine größere In-
dustrie, besonders in Luxusartikeln, Samt, Seide, Spitzen und Wolle
entwickelt. Daher ist Frankreich seit Jahrhunderten ein Kulturstaat ersten
Ranges, der lange Zeit (bis 1870) die erste Rolle in Europa gespielt
hat und noch heute in allen Angelegenheiten der Welt mitspricht.
4. Bevölkerung. Die Franzosen stammen von den Galliern,
welche Cäsar unterwarf, ab. Durch zahlreiche Einwanderung der Römer
verbreitete sich römische Kultur und Sprache, welche auch nicht durch die
seit dem 5. Jahrhundert n. Chr. Geb. von O. her vordringenden deutschen
Stämme der Burgunder, Westgoten und Franken verdrängt wurde. So
sind die Franzosen Romanen und haben nur ihres Landes Namen, la
France, von dem deutschen Volksstamm. Von den alten Galliern haben
sie bis zum heutigen Tage in ihrem Blute die Gewandtheit im äußern
Benehmen, besonders auch in der Rede, dazu die Lust zu Neuerungen,
vor allem im politischen Leben, und die hohe Begeisterung für ihr Vater-
land. Nach mancherlei Kämpfen im Mittelalter entwickelte sich ein starkes
Königtum unter den Kapetingern, Valois und Bourbonen, von denen ein
Ludwig Xiv. und seine Zeit ganz Europa in Sprache und Sitte, in
Kunst und Wissenschaft, in Politik und Heerwesen beherrschte. Reste der
alten keltischen Bevölkerung leben noch in der Bretagne, an den Grenzen
Belgiens Flamänder, im O. Deutsche, im So. Italiener. Die Religion
ist überwiegend römisch-katholisch, etwa 600000 sind Protestanten.
5. Staat und Städte. Seit 1870 ist Frankreich eine Repu-
blik, an deren Spitze ein Präsident, der Senat und die Deputierten-
kammer steht. Die Namen der alten Provinzen (Jsle de France, Picardie
Bretagne, Dauphinie u. a.) sind verdrängt durch die seit der französischen
Revolution geschaffenen Departements, welche, 86 an Zahl, ihre Namen
meist von der Natur des Landes (des Alpes, des Pyrenees, de la
Seine inferieure, da Rhone u. a.) haben. Die wichtigsten Städte
(wiederhole bei einer jeden das bisher Gesagte!) sind:
Im N. Paris, 23/4 Mill. Einwohner, herrlich durch seine
öffentlichen Bauten, wie die ehemaligen königlichen Schlösser, z. B.
den Louvre (Gemäldegalerie), die Kirchen Notre Dame, Madeleine,
St. Chapelle, und durch seine seit Napoleon Iii. breit angelegten Straßen,
die Boulevards; bedeutend durch seine Industrie, besonders in Modesachen
(Nouveautes de Paris) und durch seinen Handel; daher Mittelpunkt
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Ludwig_Xiv Ludwig Picardie
Bretagne Madeleine Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Marichal_Niel- England Deutschland Frankreich Europa Europa Bretagne Belgiens Frankreich Paris Paris
Vertag der Buchhandlung des Waisenhauses in Kalke a. S.
Geschichtliches Lehrbuch
fr
hhere Mdchenschulen.
Von
Dr. Friedrich Neubauer.
Direktor in Frankfurt a. M.
Erster Feit: Geschichte des Altertums. Mit 4 Karten. Dritte Auflage.
geb. J(o 1,80.
Zweiter Feit: Deutsche Geschichte. Mit 6 Karten. Vierte Auflage.
geb. Ji, 3,.
Korstufe nach dem Normallehrplan fr die Klaffen Yi und V, bearbeitet von Direktor I. Baltzer. Mit 17 Bildnissen. Zweite Auflage, geb. Jk 1,40.
Mitderauhaug unter Bercksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte heraus-gegeben von Dr. B. Seyfert. 370 Abbildungen mit erluterndem Text.
geb. Ji> 3,.
. Der Direktor einer hheren Mdchenschule und eines Lehrerinnen-Seminars in der Provinz Brandenburg fat fein Urteil dahin zusammen:
Die Nenbauerschen Lehrbcher scheinen mir vorzglich geeignet, denjenigen Gedanken zu praktischer Verwirklichung und Anwendung zu verhelfen, welche am 15. April 1907 im Abgeordnetenhause vom Kultusminister Herrn Dr. von Studt zur Mdchenschulreform ausgesprochen wurden. Gegenber der bisher vielfach einseitigen sthetischen und Gefhls-buduug mu ein greres Gewicht auf die Verstandesbildnng gelegt werden."
Dieses Buch ist eine Bearbeitung des (an etwa 350 Anstalten eingefhrten) Lehrbuchs der Geschichte fr hhere Lehranstalten desselben Verfassers. Doch ist der Stoff vermindert, die fr Mdchenschulen entbehrlichen Einzelheiten sind fortgelassen, das Kulturgeschichtliche ist 0hne durch zuviel Kleinigkeiten verwirrend zu wirken, das persnliche Element ist Schilderung bedeutender Frauengestalten verstrkt worden; berhaupt ist das Persnliche etont worden. Die Einteilung in kurze Paragraphen, Stichwrter am Rande und tstabellen am Schlu dienen der bersichtlichkeit.
Das Buch ist in seiner Anpassung an die Bedrfnisse unserer Schulen sehr zu jlen; es gehrt zu den wenigen Lehrbchern der Geschichte, die wirklich den Be-s Ifen der hheren Mdchenschulen gerecht werden. Die Frauciltldimg.
Cd ^
^ Das Buch hebt sich der das Niveau hnlicher Erscheinungen vorteilhaft i Als sehr zweckentsprechend haben wir es gefunden, da die Mdchen nicht zu viel v 1 griechischen und rmischen Landschaften, mit den Mythen und Sagen, mit den i i der Rmer um deu Besitz Mittelitaliens behelligt werden und da sie vor allem - Zahlenballast der Alten Geschichte verschont bleiben. Trefflich ist _ die Darstellung rt(mischen Urzeit, der Reichsverhltnisfe im 13. Jahrhundert, des berganges vom ter zur Neuzeit, des Wirkens des Groen Kurfrsten, des Groen Friedrich, der wnrt Preuens der Zeit nach 1815, der neueren deutschen Geschichte.
Deutscher Schulmann.
Neubauer. Dr. Friedr., Volkswirtschaftliches im Geschichtsunterricht. Neubauer. Dr. Friedr., Was ist deutsch? Eine Kaisergeburtstagsrede. Neubauer. Dr. Friedr., Der Uuterricht in der Geschichte.
Jio 1,20. Jf> 0,40. J6 0,50.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Neubauer Friedrich B._Seyfert Studt Friedrich Friedrich Neubauer Neubauer Neubauer
Wertag der Wuchhandtung des Waisenhauses in Kasse a. S.
pctcr, Dr. C., Gefchichts-Tabellen zum Gebrauch beim Elementarunterricht in der Geschichte 13. Auflage, besorgt von Dr. H. Peter. ji 0,50; kart. Ji 0,65.
--Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in hheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszgen aus den Quellen. Sechste verbesserte Auflage. Ji 4,50; geb. Ji 5,15.
--Zeittafeln der rmischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des
Vortrags in hheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszgen aus den Quellen. Sechste verbesserte Auflage. Ji 3,60; geb. Ji 4,25.
--Rmische Geschichte in krzerer Fassung. 2. Auflage. In Halbleinen Ji 4m
--Geschichte Roms in drei Bnden. Vierte, verbesserte Auflage. Ji 18, ;
in drei Halbfranzbnden Ji 22,50!
Petrow, G. S., Professor, Nntzlands Dichter und Schriftsteller. Ji2,~- geb. Ji 2,50.
Pfeifer, W., Oberlehrer, Kaiser Wilhelm I. Aus seinem Leben Sextanern erzhlt. Nebst Bildnis des Kaisers. kart. Ji 1,20.
Richter, Dr. Gust., Direktor, Professor, Zeittafeln der deutschen Geschichte im Mittelalter von der Grndung des frnkischen Reichs bis zum Ausgang der Hohenstaufen mit durchgngiger Erluterung aus den Quellen. Fr den Gebrauch an hheren Unterrichtsanstalten und zum Selbststudium. Ji 4,50; geb. Ji 5,15.
Kochsteill, Dr. G., Oberlehrer, Unterricht im Alten Testament.
I. Teil: Hilfsbuch fr den Unterricht im Alten Testament. Ji 2,40.
Ii. Teil: Quellenbuch fr den Unterricht im Alten Testament. Ji 2,60.
Sach, Dr. Aug., Professor. Die deutsche Heimat. Landschaft und Volkstum. 2. Auflage. Mit 41 Textabbildungen und 22 Vollbildern. 1902. Ji 7,50; geb. Ji 10,.
--Deutsches Leben in der Vergangenheit. Zwei Bnde. ji 12,;
in zwei Bnden geb. Ji 15,50.
--Charalterspiegel in Sage und Geschichte. Ji 5,25; geb. Ji 6,.
Scheel, Dr. Willy, Oberlehrer, Deutschlands Seegeltung. Lesebuch zur Einfhrung in die Kenntnis von Deutschlands Flotte und ihrer Bedeutung in Krieg und Frieden. Ji 3,50;
geb. Ji 4,80.
Seiler, Friedrich, Gymnasialdirektor. Professor, Die Entwicklung der deutschen Kultur im Spiegel des deutschen Lehnworts. Zweite Auflage.
I. Die Zeit bis zur Einfhrung des Christentums. Ji 2,20.
Ii. Von der Einfhrung des Christentums bis zum Beginn der neueren Zeit. Ji 3,80.
Stein, Armin, Das Buch vom Doktor Luther. Zweite vermehrte Auflage. Mit Luthers Bildnis und zahlreichen Abbildungen. Ji 4,50; geb. Ji 6,.
Stutzer, Emil, Gymnasialdirektor, Deutsche Sozialgeschichte, vornehmlich der neuesten Zeit, gemeinverstndlich dargestellt. Ji 3,60; geb. Ji 4,20.
Meicker, Dr. Gust., Geh. Reg.-Rat, Schule und Leben. Reden und Ansprachen. Mit Bildnis und Lebeusabri. Ji 2,50.
Weitzel, Dr. V5., Professor, Die deutschen Kaiserpfalzen und Knigshfe vom 8. bis zum 16. Jahrhundert. Mit 45 Abbildungen. Ji 3, ; geb. Ji 3,60.
Wimmer, J., Lyzeairektor, Geschichte des deutschen Bodens mit seinem Pflanzen -und Tierleben von der keltisch - rmischen Urzeit bis zur Gegenwart. Historisch-geographische Darstellungen. Ji 8,; geb. Ji 9,.
Zeit- und Charakterschilderungen, Deutsche, fr jung und alt.
I. Kerndt, Gneifenau. Mit einem Bildnis Gneisenaus. J6 1,80; kart. Ji 2,10.
Ii. Kallfen, Prof. Dr. Otto, Friedrich Barbarossa, die Glanzzeit des deutschen
Kaisertums im Mittelalter. Mit 6 Vollbildern. Ji 4,; kart. Ji 4,50.
in. Kerndt, M., Das Leben Karls des Grotzen. Zweite Auflage. Mit einem
Bildnis Karls des Groen. Ji 2,10; kart. Ji 2,40.
Iv. Kerndt, M., Jakob Grimms Leben und Werke. J( 1,80.
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Extrahierte Personennamen: C. H._Peter Petrow Wilhelm_I. Scheel Willy Friedrich Friedrich Armin Luther Stutzer Emil Weitzel Otto Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa M. Karls Karls Jakob_Grimms
Die Anfnge der Vlkerwanderung.
9
Genaueres als der den Gtterglauben unsrer Vorfahren wissen wir der die Mythologie der nordischen Germanen, wie sie in der Edda zusammengefat ist. Dort nannte man den obersten Gott Odhin; er feiert in seiner Burg Walhalla frhliche Gelage mit den erschlagenen Helden, welche die Walkren, die Schlachtjungfrauen, zu ihm emporgetragen haben. Seine Gemahlin heit Frigg; neben ihr kannte man die liebreizendegttm F r e x) a. Man erzhlte serner von dem jugendlichen B a l d e r, dem Frh-lingsgott; wie die lange Witternacht jhrlich gleichsam den Sommer besiegt, so wird Balder von seinem blinden Bruder Hdur erlegt, den Loki, der Gott des Bsen und der Lge, dazu angestiftet hat. Lokis Tochter hie H e l, die finstere Todesgttin, in deren trbseliges Reich alle die hmaf)-steigen, welche nicht den Tod des Kriegers auf dem Schlachtfelde sterben. In einem letzten Kampfe, so glaubte man, wrden die Götter den Riesen unter-liegen und die Welt untergehen; aber aus dem furchtbaren Brande
werde eine bessere Welt erstehen.
Neben diesen Gttern kannten und verehrten die Germanen noch die unendliche Menge der E l b e n (nord. Elfen), die in Haus und Feld, Wald und Heide hausen, der Nixen, die in den Fluten wohnen, der Zwerge, welche die Metallschtze des Erdbodens behten.
2. Die Zeit der Vlkerwanderung.
Tie Anfnge der Vlkerwanderung.
8. In den rmischen Grenzlanden waren rmischestdte ent- ri|^en standen, z. B. Kln, Mainz, Trier, das zeitweise die Residenz rmischer Kaiser Grenz-war und noch heute mchtige Ruinen rmischer Bauten besitzt, sodann in den Donaulndern Augsburg, Regensburg, Salzburg, Wien. Es hatte sich an Rhein und Dvnau rmisches Leben und rmische Kultur angesiedelt; u. a. waren auch die ersten Weinreben am Rhein gepflanzt worden. Mit den Germanen trat man in Handelsverkehr. Man kaufte von ihnen Pelze, Gnsefedern, Haare, mit denen sich rmische Flauen schmckten, und Bern-stein, der seit alters von der Nord- und Ostseekste nach Sdeuropa gebracht wurde; dafr erhandelten die Germanen Schmucksachen, Waffen und Wein.
Allmhlich kam es immer hufiger vor, da Germanen einzeln oder in solche Haufen der die Grenze wanderten. Je mehr die Bevlkerung wuchs, desto derung. mehr fehlte es ihnen an Ackerland; die Landnot der Germanen ist eine
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60
Tic deutsche Kaiserzeit 919 1250.
Asiens und sodann Rußland und Polen erobert und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der Walstatt"-, den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten seiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. \v. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst I n n o c e n z Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortsetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann der ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinber; dort Gepenwurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen Ioni0 ein Gegenknig aufgestellt; als dieser bald starb, whlte man den Grafen Wilhelmvon Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe seine Shne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schne E n z i o. Es war fr ihn ein schwerer Schlag, da Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu seinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschttert und ungebeugt stand Friedrich 1250. da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben seinem Vater im Dome zu Palermo begraben.
Kaisersage- An Friedrich Ii. zunchst knpfte sich die Sage, er sei nicht gestorben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst spter wurde sie auf Friedrich Barbarossa bertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwrmten Kyffhusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung knpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit.
Das Ende der Staufen und das Interregnum.
Der Ausgang der Kreuzzge.
nradiv. 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte seinem Vater schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmndigen Manfred. Sohnes. Da setzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalischen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkmpfer der ghibellinischen Partei in Italien die Guelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich bertrug der Papst die unteritalische Krone an K a r l von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldschlacht und kam selbst um.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Gregor_Ix Gregor Friedrich Friedrich Heinrich_Raspe_von_Thringen_Ioni0 Heinrich Konrad_Iv Konrad Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Konrad_Iv Konrad Manfred Friedrichs Manfred Anjou König_Ludwigs Ludwigs Manfred
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Liegnitz Deutschland Lyon Deutschland Holland Apulien Palermo Staufen Staufen Friedrichs Italien Frankreich
Karl V. und die Anfnge der Reformation.
101
lud ihn unter Zusicherung freien Geleits vor den Reichstag; und der Refor-mator versprach trotz aller Warnungen und aller Hinweise auf das Schicksal des Bhmen Hus zu kommen, und wenn dort", wie er sagte, so viel Teufel wren, als Ziegel auf den Dchern". Seine Reise war wie ein Triumphzug. Wie der ppstliche Legat selbst nach Rom berichtete,
riefen damals neun Zehntel der Deutschen Luther"; allenthalben ward er festlich empfangen, in Erfurt kam ihm die ganze Universitt vor dem Tore entgegen. In Worms hatte sich eine unzhlige Menge zu seinem Einzge s^^gn eingefunden. Am 17. April ward er zum ersten Male vor den Kaiser und den Reichstag vorgefordert; auf die Frage, ob er seine Schriften wider-rufen wolle oder nicht, bat er sich Bedenkzeit aus, die ihm gewhrt wurde. Am 18. April, abends 6 Uhr, erschien er von neuem vor dem Reichstag, Aufgefordert', eine klare und bndige Antwort zu geben, erklrte er: wenn er nicht durch Zeugnisse der Schrift oder durch einleuchtende Vernunftgrnde berfhrt wrde, so knne und werde er nicht widerrufen, da wider das Gewissen zu handeln unsicher und gefhrlich sei. Er schlo mit den Worten:
Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helf mir. Amen." Als er in seine Herberge kam, rief er freudig und unerschrocken: Ich bin hindurch!" Auf viele unter den Fürsten hatte er Eindruck gemacht. Der Kaiser freilich sagte: Der soll mich nicht zum Ketzer machen." Er erlie, als der Reichstag seinem Ende zuging, mit Zustimmung der noch anwesenden Fürsten das Wormser Edikt, wodurch Luther in die Reichsacht erklrt und diew^ser Verbreitung seiner Bcher und seiner Lehren verboten wurde. ebttt-
106. Luther auf der Wartburg. Die Schwarmgeister. Luther, der bereits vorher abgereist war, wurde unterwegs in einem Tale des Thringer Waldes auf Befehl des Kurfrsten Friedrich des Weisen unter dem Schein eines ruberischen berfalls aufgegriffen und nach der Wart-brg bei Eisenach gefhrt. Dort lebte der Reformator in Reitertracht als Junker Jrg; und auf den freien Hhen dieses Schlosses, umgeben vom grnen deutschen Walde, begann er die B i b e l, zunchst das neue Testament, I^schung in die deutsche Sprache zu b ersetz en. So machte er dem deutschen Volke" ein herrliches Geschenk; auch dem gemeinen Manne ermglichte er es, sich in die Worte des Evangeliums zu versenken und Trost, Erbauung und Be-lehrung daraus zu schpfen. Seine Sprache war nicht gelehrt, sondern so volkstmlich wie mglich; so verbreitete sich denn feine Bibelbersetzung mit ungemeiner Schnelligkeit in deutschen Landen, und kein Buch hat mehr als dieses zur Entstehung unsrer neuhochdeutschen Schriftsprache beigetragen.
Kaum ein Jahr verblieb Luther auf der Wartburg. In seiner
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Rom Erfurt Worms Wartburg Eisenach Wartburg
106
Das Zeitalter der religisen Kmpfe 15191648.
Karls V. Kriege mit Franz I. von Frankreich; die Erwerbung Bhmens und Ungarns.
sgie?6 / Iii. Karls V. Kriege mit Franz I. In den Kriegen, die Karl V. mit Franz I. von Frankreich fhrte, handelte es sich besonders um die Herr-schast der Italien, zumal der Mailand, das deutsches Reichslehen, aber von den Franzosen in Besitz genommen war. In Oberitalien wurde mit Schlacht bei wechselndem Glcke gefochten; da wurde Franz 1525 in der Schlacht ^aia' bei Pavia nicht nur besiegt, sondern auch gefangen; er wurde nach Madrid gefhrt.
Hier verstand er sich zu einem Vertrage, in dem er alle Forderungen Karls zu erfllen versprach. Aber er hielt ihn nicht, sondern schlo sofort nach feiner Befreiung gegen den Kaiser ein Bndnis mit mehreren italienischen Regierungen, u. a. dem Papste, der in Sorge der Karls wachsende Macht Der zweite in Italien war und fr seinen Kirchenstaat frchtete. So begann' ein Shie!' zweiter Krieg. Dessen denkwrdigstes Ereignis ist es, da im Jahre 1527 die deutschen Landsknechte, erbittert der die sumige Soldzahlung und in offener Emprung begriffen, ihre Befehlshaber zwangen sie nach Rom zu führen, wo sie reiche Beute zu machen hofften. Selbst gegen ihren bewahrten Fhrer Georg von Frundsberg richteten sie ihre Spiee; in der Erregung traf diesen ein Schlaganfall, dem er bald darauf erlag. Karl von Bourbon, ein franzsischer Prinz, der zu Karl bergegangen war und das Heer befehligte, tat den Emprten den Willen und fhrte sie Erstrmung vor Rom. Bei der Bestrmung'wurde er selbst tdlich getroffen; aber die Mauern wurden erstiegen, und während der Papst in der Engelsburg eine Zuflucht gefunden hatte, herrschten die deutschen Landsknechte, plndernd und die kirchlichen Einrichtungen verhhnend, wochenlang in der ewigen Stadt.
Im Jahre 1529 kam der Friede zustande; Franz leistete auf Italien Verzicht. Auch mit dem Papst vershnte sich der Kaiser. Er kam im Jahre 1530 mit ihm in Bologna zusammen und lie sich dort von ihm zum Karls Kaiser- Kaiser krnen; er ist der letzte deutsche Kaisen, der seine Krone von einem ironung. erhalten hat. /
112. Die Trkengefahr und die Erwerbung Bhmens und Ungarns durch das Haus Habsburg. In jener Zeit erschienen die Trken an den Grenzen Deutschlands. Ihr Sultan Suleiman der Prchtige fiel im Jahre 1526 der Ungarn her und besiegte den König Ludwig von Ungarn und Bhmen in einer Schlacht; auf der Flucht ertrank dieser selbst in einem angeschwollenen Bache. Der Erbe seiner Lnder war
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarns Italien Mailand Oberitalien Pavia Madrid Karls Karls Italien Rom Rom Engelsburg Italien Bologna Karls Bhmens Ungarns Haus_Habsburg Deutschlands Ungarn
Der siebenjhrige Krieg 1756 1763.
173
182. Ergebnisse des siebenjhrigen Krieges. Der denkwrdige Krieg Preußen, war von bedeutsamen Folgen begleitet. Preußen zunchst verdankte es dem Feldherrngeiste, dem Heldenmut, der Beharrlichkeit seines genialen Knigs, da es aus dem Kriege, den es um seine Existenz hatte führen mssen, nicht nur mit ungemindertem Besitzstande, sondern mit verstrktem Ansehen hervorging. Es gehrte jetzt trotz seines immer noch geringen Umfangs zu den Gromchten Europas, und sein Wort fiel bei den politischen Hndeln in die Wagschale. Das preuische Volk aber wuchs durch die Erinnerung an die Grotaten und auch an die Leiden dieses Krieges noch fester zusammen; immer krftiger, immer stolzer wurde das preuische Volksbewutsein. Auch in der Bauernstube fand man oft das Bild des alten Fritz"; aus dem Stolz auf den groen König entstand der Stolz auf das preuische Vaterland.
Fr Deutschland war das wichtigste Ergebnis dieses Krieges, da Deutschland es nunmehr zweifellos zwei deutsche Gromchte gab. Der deutsche Dualismus war eine Tatsache; die deutsche Einheit war noch strker er-fchttert als bisher. Aber gerade in Preußen kam ein Staat empor, der einst den Kern bilden konnte fr ein neues, strkeres deutsches Reich. Im siebenjhrigen Kriege war es Preußen gewesen, das mit seinen eigenen Interessen zugleich die Interessen Deutschlands verteidigt hatte; wre es unterlegen, so wre Ostpreuen russisch oder polnisch, das Land an den Oder-Mndungen wieder schwedisch geworden. In der Tat wirkte der fiebenjhrige Krieg strkend und krftigend auf das gesunkene Nationalgefhl ein.
Whrend der preuische Staat wenig beliebt war, erschien Friedrich der Groe als Held des deutschen Volkes; er sei fritzisch gesinnt" gewesen, be-richtet Goethe aus seinen Frankfurter Jugendjahren. Auch die Poesie wurde durch diesen Krieg angeregt; insbesondere knpft Lesstngs Minna von Barn-Helm" an ihn an.
Die Volkswirtschaft hatte freilich unter dem Kriege fchwer ge-Vomwirt-litten; die Bevlkerung Preuens war zurckgegangen, manche Gegenden,
wie die Neumark, waren auf das furchtbarste verwstet, viele Kaufleute, Gewerbetreibende und Grundbesitzer waren schwer geschdigt und tief ver-schuldet, andere hatten ihr Hab und Gut verloren. Neben Preußen war Sachsen von dem Kriege am schwersten betroffen worden. \/
Friedrichs des Groen Regententtigkeit.
183. Friedrichs Persnlichkeit. Auch auf den groen König, der Friedrich der seinen Feinden siegreich widerstanden, hatten die Jahre des Krieges eine @r6e' tiefe Einwirkung ausgebt. Er hatte zu Ungeheures erfahren und gelitten.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_der_Groe Friedrich Goethe Minna_von_Barn-Helm" Neumark Friedrichs Friedrichs Friedrich
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Vi. Das Zeitalter der Zerstrung des alten Reichs und der Entstehung des neuen deutschen Kaisertums.
17861888.
1. Die Zeit der franzsischen Revolution und der napoleonischen Gewaltherrschaft. 1789 1815.
I. X>ic franzsische Revolution. 1789 1799.
Die Ursachen der franzsischen Revolution.
189. Der Verfall Frankreichs. Frankreich, unter Ludwig Xiv.
trotz schwerer innerer Gebrechen der erste Staat Europas, hatte diese Stellung im Laufe des achtzehnten Jahrhunderts eingebt. Sein Urenkel L u d- Ludwig xv wig Xv. brachte in schwelgerischer Genusucht und Sittenlosigkeit, ohne alles Bewutsein von den Pflichten, die er als König gegen den Staat und seine Untertanen hatte, seine Tage hin. Unter seiner langen Regierung sank das Ansehen Frankreichs nach auen, während zugleich die inneren Schden eine immer furchtbarere Ausdehnung annahmen und die Achtung vor dem Knigtum den Franzosen verloren ging. Im siebenjhrigen Kriege hatten die franzsischen Heere sehr unglcklich gefochten; gleichzeitig waren die nordamerikanischen Kolonien grtenteils an England verloren gegangen. Indessen wurde die Staatsschuld, teils infolge der verlustreichen Kriege, teils wegen der malosen Verschwendung am Hofe,
immer grer. Dies hatte zur Folge, da die Steuern immer mehr erhht wurden. Nun hatten in Frankreich der Adel, die Geistlichkeit und der wohlhabende Brgerstand das Vorrecht der Freiheit von gewissen Steuern; so ruhten denn die Staatslasten mit verstrktem Drucke auf den rmeren Schichten der Bevlkerung, vornehmlich auf dem Bauernstande,
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Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen
Nationaleigentum und zog sie ein. Schuldscheine, Assignaten, wurden ausgegeben, denen die eingezogenen Gter zum Pfnde dienen sollten. Aber diese reichten nicht von fern aus, um fr die Unmassen von Assignaten, die im Laufe der nchsten Jahre ausgegeben wurden, als gengende Deckung zu dienen. So wurden die Assignaten schlielich soft vllig wertlos; der Staat mute sich fr bankrott, d. h. zahlungsunfhig erklären, und die Eigentmer wurden zugrunde gerichtet.
Der König strubte sich lange die neue Verfassung anzuerkennen; er und die Knigin Marie Antoinette hrten nicht auf, die Hilfe des Aus-landes zu erhoffen, besonders sterreichs, wo im Jahre 1790 auf Joseph Ii. 1790 Vis ^ru^er Leopold Ii. gefolgt war. Indessen starb M i r a b e a u, der 1792. die Regierung durch geheime Berichte und Ratschlge untersttzt hatte. Seitdem gewann die Partei der Demokraten oder Jakobiner, wie man sie nach ihrem Versammlungsort in Paris, dem frheren Jakobinerkloster, nannte, immer mehr an Macht. Ihre Fhrer waren Robespierre, Danton, beides revolutionre Redner von groer Leidenschaft und groem Einflu auf die Mafsen, und M a r a t, der blutdrstige Herausgeber einer demokratischen Zeitung.
5s3 Da fate die knigliche Familie im Sommer des Jahres 1791 den 1792. Entschlu, aus Paris zu entfliehen. Wirklich gelangte sie aus der Stadt heraus und einige Tagereisen weit nach Osten, wurde aber dann erkannt und nach Paris zurckgeshrt. Wenige Monate daraus sah sich der König gentigt, durch seine Unterschrift die neue Verfassung anzu-erkennen. Darauf lste sich die konstituierende Versammlung auf und legmatioemachte der neugewhlten legislativen Versammlung" Platz. "St Diese sollte ein Gesetzbuch schaffen, hat diese Ausgabe aber nicht erfllt; sie tagte bis zum Herbst 1792. X
Der Umsturz des franzsischen Knigtums und die Campagne in Frankreich.
X^ 193. Der Sturz des Knigtums. Whrenddessen wuchs die Span-nung zwischen Frankreich und den beiden deutschen Gromchten. Die Franzosen warfen Leopold vor, da er den Emigranten gestatte Truppen zu rsten und einen gewaltsamen Angriff zugunsten seines kniglichen Schwagers plane. Im Frhjahr 1792 starb pltzlich Leopold. Seinem Sohn und 179? bis Nachfolger Franz Ii., dem letzten Kaiser des alten deutschen Reichs, 1806. erklrte Ludwig Xiv., von seinem Ministerium gentigt, den Krieg. Da aber Osterreich mit Preußen durch ein Bndnis vereinigt war, so erklrte Friedrich Wilhelm Ii. seinerseits an Frankreich den Krieg.
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